Rufen Sie uns an: 555-555-5555
Matthias Adelmund

Unu Blog

Unu-Blog

In diesem kleinen Blog will ich über meine Erfahrungen mit meinem Unu-Elektroroller berichten.  Bestellt habe ich ihn am 25. Mai 2018, angekommen ist er am 13. Juli 2018. Ich habe mich für die Farbkombination Matte Mint mit einem schwarzen Sitz entschieden.
Die Ankunft

DHL liefert den Unu zu einem nach Hause. Der kommt auf einem 7,5-Tonner angefahren, der nach Angaben vom DHL-Fahrer leider nicht in meine Straße passte (ich frage mich, wie der Müllwagen das immer schafft?!). Ich musste meinen Unu also in einer Nachbarstraße in Empfang nehmen. Ärgerlich: die beiden DHL-Mitarbeiter hatten kein Werkzeug dabei, um die Verpackung des Rollers zu öffnen. Der kommt nämlich auf einer Palette in einem großen Karton – gesichert durch mehrere Paketbänder. Glücklicherweise waren beide DHL-Mitarbeiter Raucher und könnten die Bänder mit ihren Feuerzeugen öffnen...

Ich musste dann aber trotzdem noch nach Hause und einen Seitenschneider besorgen, da die Hinterradbremse des Unu mit einem Kabelbinder festgesetzt war. Die DHL-Leute waren aber so freundlich, und haben so lange auf den Unu aufgepasst.

Das Verpackungsmaterial nimmt DHL übrigens vollständig wieder mit. 
Erster Eindruck

Kompakt, ist er, der Unu. Kunststoff, statt Blech. Aber das Plastik macht ihn leicht, was sicher für die Akkureichweite eine große Rolle spielt. Er wirkt dadurch nicht billig. Er fühlt sich gut an. 

Der Unu ist auch nicht aus einem Guss gefertigt, sondern aus mehreren Elementen. Falls also einmal etwas kaputt gehen sollte, lassen sich einzelne Bauteile sicherlich austauschen. Er wirkt solide und ordentlich verarbeitet. 

Lediglich der Schalter für den Blinker macht auf mich einen „billigen“ Eindruck. Er ist auch im Handling etwas wackelig und rastet vor allem beim Nach-links-blinken nicht immer sofort ein.
Die ersten Kilometer

Schlüssel nach rechts. Man hört nichts. Gashebel langsam drehen. Oh, doch nicht kaputt – er rollt los. Leise. Ganz leise. Fast unhörbar schwebt man nach vorne. Erst bei höheren Geschwindigkeiten macht sich der Motor, meiner Meinung nach, akustisch bemerkbar. Aber eben nur etwas.

Die Fahreigenschaften sind gut. Allerdings reagiert der Unu gefühlt etwas empfindlicher auf Bewegungen durch den Fahrer, als Roller, mit denen ich bisher gefahren bin. Eventuell liegt es aber auch am Gewicht. Das beträgt gerade einmal 68 Kilogramm, inklusive Akku. 

Dass der Unu ein Leichtgewicht ist, merkt man bei auch Windstößen von der Seite. Die können einen schon mal etwas nach links oder rechts drücken. 

Aber nach einiger Zeit haben der Unu und ich uns eingegrooved. Und ich muss sagen, er macht Spaß! Viel Spaß!

Nachtrag: Nach nun drei Wochen Unu muss ich feststellen, dass er sehr empfindlich auf Straßenezeichen, wie Richtungspfeile, reagiert. Das gilt auch für Spurrillen etc. Also da besonders vorsichtig fahren!
Geschwindigkeit und Reichweite

Super die Beschleunigung: Ich habe das Modell mit dem 3000er Motor und lasse an Ampeln sechs von zehn Autos stehen. 12 Sekunden braucht der Boschmotor, um den Unu auf Höchstgeschwindigkeit zu haben. Und die ist mit 45 km/h angegeben. Nach Tacho und meinem Eindruck im Stadtverkehr, macht der Unu aber 50 km/h. Man schwimmt schön mit.

Die Reichweite wird von Unu selbst für einen Akku mit bis zu 50 Kilometern angegeben. Bis zu 50 Kilometer wären auch schon 20. Aber der Unu kommt echt sehr nah an die Obergrenze ran. Nach 25,9 Kilometern ist der Akku bei mir erst halb leer. Am Ende des Tages steht die „Tanknadel“ zwischen letztem Viertel und Reserve, gefahren bin ich bis dahin 39,2 Kilometer. 

Ich hätte nun sicherlich noch ein, zwei, vielleicht sogar fünf Kilometer geschafft. Aber ich war gerade zu Hause angekommen und wollte nichts riskieren. Ich denke, um die 40 Kilometer sind in sind generell realistisch. Und für die Stadt reicht das unter Umständen gleich mehrere Tage. 40 - ein Wert, den ich auch von einem anderen Unu-Fahrer gehört habe, den ich bei meinem zweiten Ausflug auf der Straße begegnet bin. Er ist mit dem Elektroroller mit einer Akkuladung von Hamburg nach Winsen/Luhe gefahren. Das sind ebenfalls – je nach Strecke – um die 40 Kilometer. Er fährt seinen Unu übrigens bereits seit einem Jahr und sagt, dass die Akkuleistung natürlich auch von den Außentemperaturen abhänge.

In meinem Fall würde ich einen Tag komplett zur Arbeit kommen (einfache Strecke: 11 Kilometer), am zweiten Tag zumindest wieder dort hin. Mir wäre der Rückweg im Moment, noch fast ohne Erfahrung, zu riskant.
Nach 25,9 Kilometern ist der Akku bei mir erst halb leer. 
Eventuell müsste ich den Akku dann eben bei der Arbeit laden. Da dieser herausnehmbar ist, ist das ja auch kein Problem – so lange die Firma mitspielt. Unbedingt vorher fragen!

Einen zweiten Akku braucht man deshalb nicht wirklich. Selbst der Unu-Pionier, bei dem ich meine Probefahrt gemacht hab, hat mir davon abgeraten, sofort einen zweiten Akku mitzubestellen. Ich solle doch erst einmal sehen, wie viel ich fahre. Oft ließe sich immer entspannt irgendwo eine Ladezeit mitnehmen. Ich werde sehen – glaube das aber bereits nach den ersten zwei Unu-Tagen auch. Man muss allerdings planen, wann man wo hin fährt. Den Akku muss man aber nicht vollständig ent- und aufladen. Man kann ihn also so ans Netz hängen oder davon abziehen, wie man ihn braucht.

Allerdings: Der Winsen/Luhe-Unu (ich hab leider nicht nach dem Namen gefragt...) hat inzwischen zwei Akkus. „Dann kann ich einfach umstecken und weiterfahren.“

Nachtrag: Nach inzwischen zwei Wochen Unu kann ich die Reichweite von etwa 40 Kilometern bestätigen.
Unu drosselt auf den letzten Metern (9.10.2018)

So, inzwischen habe ich den Akku einmal fast komplett runtergefahren. Die Überraschung: Der Unu drosselt auf den letzten Metern die Motorleistung herunter. Dann fährt der Roller nur noch zwischen 30 und 35 km/h. Ab welcher Ladekapazität das der Fall ist und wie viele Kilometer man dann noch fahren kann, kann ich leider nicht sagen. Ich möchte es ungern ausprobieren und dann schieben müssen... 

Bei mir fing die Drosselung an, als der Akkuladestand wie auf dem Foto links war. Ich werde in Zukunft also spätestens dann "tanken", wenn die Anzeige in etwa in der Mitte des letzten Viertels des Akkus steht. 

Unu schrieb mir dazu: "Es ist ganz normal, dass der Akku mit geringerem Ladestand eine Auswirkung auf die Geschwindigkeit hat. Dies ist eine Funktion, die dem Schutz des Akkus dient."
Der erste Winter (21.02.2019)

Inzwischen haben mein Unu und ich unseren ersten gemeinsamen Winter überstanden. Und das echt gut: nach knapp zwei Monaten Pause habe ich den Akku eingesetzt und der E-Roller fährt los, als hätten uns Feiertage und Wetter nicht einen Tag voneinander getrennt.

Vor der ersten Fahrt nach einer längeren Standpause sollte man die wichtigsten Funktionen aber checken: wie steht es um die Bremsen, was ist mit Licht und Blinkern, wie ist der Reifendruck?

Für die Luft im Reifen wird von Unu ein Druck zwischen 2,0 und 2,5 bar angegeben.

Bei mir war der Unu während der Pause zeitweise mit einer Plane abgedeckt. Allerdings hatte ich hier leider am falschen Ende gespart...
Bei mir war der Unu während der Pause zeitweise mit einer Plane abgedeckt. Allerdings hatte ich hier leider am falschen Ende gespart...

Ich hatte mir die Polo Outdoor Abdeckplane für 19,99 Euro gegönnt. Diese besitzt allerdings keine komplett umlaufenden Gummizüge und auch keine Ösen für Seile oder Gummibänder. Man wirft also einfach eine Plane über den Roller. Das Problem, gerade in Hamburg, ist dann der Wind. Immer wieder wurde der Unu halb abgedeckt, teilweise wehte die Schutzhülle komplett weg. 

Ich habe nach ein paar Wochen entnervt aufgegeben und die Plane in den Müll geworfen. Mein Roller war nun also den Naturgewalten ausgesetzt. Ohne Probleme! Denn es gibt ja weit mehr Jahreszeiten als den Winter, in denen es nass und auch mal frisch werden kann. Für den Unu ist das kein Problem – zumindest in meinem Fall kann ich nicht erkennen, dass der Roller gelitten hat. „Keine Sorge, Dein unu hält den Winter gut aus“, schreibt Unu dazu auch selbst.
Der Unu-Akku mag keinen Winter

Im Gegensatz zum Rest des Rollers, ist der Akku empfindlich, was Kälte angeht. Er sollte deshalb im Winter mit in die Wohnung genommen werden, da er sonst kaputt geht. In der Bedienungsanleitung heißt es dazu: „Um Deine Garantieansprüche auf den Akku nicht zu verlieren, nimm Deinen Akku bei kalten Temperaturen (kälter als -10° Celsius) bitte immer mit ins Warme.“ 

Und auch in der Wohnung sollte der Akku bei einer längeren Fahrpause gut gepflegt werden. Wie? Dazu gibt es in der Bedienungsanleitung zunächst leider unterschiedliche Angaben. Bei den Garantiebedingungen heißt es, „gib Acht, dass Du Deinen Akku spätestens alle 2 Monate vollädst.“ 

Unter dem Punkt „Pflege“ wird dann in der Bedienungsanleitung folgende Angabe gemacht: „Wenn Du Deinen unu im Winter wenig nutzt, lade bitte den Akku dennoch spätestens alle zwei Monate mindestens halb auf, da er sonst tiefenentladen und dauerhaft beschädigt werden kann.“

Was ist denn jetzt richtig? Spätestens alle zwei Monate halb aufladen oder voll? 

Ich habe dazu bei Unu angefragt und folgende Antwort erhalten: „Es ist nicht wichtig dass der Akku voll oder halb voll ist. Das wichtige ist, dass dieser sich nicht tiefenentlädt. Falls du Ihn komplett auflädst hast du für zwei Monate kein Risiko, falls er nur halb geladen ist weniger.“
Tipps

Von Anfang an "scharf"

Achtung: Der Unu ist sofort startklar, sobald man den Zündschlüssel nach rechts dreht. 

Um losfahren zu können, muss man bei anderen Rollern – auch bei anderen elektronischen Modellen – beim Starten immer auch eine Bremse ziehen. Erst dann sind diese überhaupt in der Lage, sich vom Fleck zu bewegen. 

Nicht so beim Unu: Sobald der Schlüssel quasi auf „Zündung“ steht, ist der Gashebel scharf! Auch wenn man keine Bremse gedrückt hat. Da also bitte etwas vorsichtig sein, falls man das ebenfalls anders gewohnt ist!
Diebstahlschutz

Auch darum sollte man sich Gedanken machen: Wie den Roller davor schützen, geklaut zu werden? Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Der Unu selbst ist mit einem Lenkradschloss ausgestattet. Als zusätzliche „Wegfahrsperre“ kann man das Kabel vom Akku abziehen. Aber das wird nicht reichen.

Gut sind deshalb auf jeden Fall noch Schlösser, die am Unu angebracht werden. Und da gibt es verschiedene: Kettenschlösser, Bremsscheibenschlösser und Bremshebelschlösser. Ich hätte bei einem Bremsscheibenschloss zu viel Angst, dieses einmal zu vergessen und loszufahren. Die anschließende Reparatur würde recht teuer...

Ich hab mich deshalb für ein Bremshebelschloss entschieden. Es wird am Gashebel angebracht und fixiert die Vorderradbremse.

Wichtig noch für die Käufer von Kettenschlössern: Sie lassen sich nicht am Hinterrad anbringen. Denn das hat wegen des Motors keine Speichen.

Wie sagte mir der freundliche Verkäufer im Fachgeschäft? „Die meisten Diebstahlsicherungen sollen vor allem abschrecken. Wirklich begehrte Zweiräder werden oft von mehreren Tätern weggetragen, abtransportiert und dann in Ruhe irgendwo entsperrt.“

Ich habe meinen Unu deshalb nicht nur haftpflichtversichert, sondern durch eine Teilkaskoversicherung auch gleich gegen Diebstahl abgesichert. Teurer, aber für mich beruhigender.
Keine App

Der Unu lässt sich nicht mit einer App koppeln, die beispielsweise den Standort oder den Akkustand anzeigt. Das kennt man von anderen elektronischen Rollern, zum Beispiel beim Roller-Leihservice „Emmy“. Schade, denn das ist echt praktisch.
Share by: